Vor einigen Monaten bin ich über eine Form von Arbeitsblättern gestolpert, die mich sehr begeistert: Doodle Notes. Entdeckt habe ich sie beim Stöbern im Shop von Math Giraffe bei Teachers Pay Teachers. Brigids Materialien sind klar strukturiert, gut verständlich und sehr ansprechend gestaltet. Und vor allem laden sie die Schüler ein, sich die Materialien wirklich zu eigen zu machen, anstatt sie nur zu bearbeiten.
Dass „selbst machen“ und „selbst erfahren“ extrem sinnvoll für den Lernprozess sind, ist nicht neu:
Wer einen abstrakten Zusammenhang mit einer dazu passenden körperlichen Bewegung verknüpft, sorgt dafür, dass dieser sich im Gehirn besser festsetzt. Wenn man einem Kleinkind das Bild von einer Tasse zeigt, kann es sich hinterher schlechter an deren Form erinnern, als wenn es sie anfasst und ihre Konturen mit den Fingern nachvollzieht. Ebenso ist es bei Erwachsenen: Wir sollten beim Lernen unseren Körper einsetzen, um etwas zu begreifen und verinnerlichen zu können.
(Manfred Spitzer in der Zeit, „So lernen Sie besser„)
Gerade bei sehr abstrakten Inhalten wie Grammatik oder Mathematik ist es nicht immer einfach, das Lernen anfassbar zu machen. Was eine Tasse ist, mag ich im wahrsten Sinne des Wortes begreifen können. Was schriftliche Division bedeutet, ist da schon eine andere Geschichte.
Für mich scheinen „Rumkritzeln“, Ausmalen und das Zeichnen eigener Assoziationen ein sehr einfacher Weg zu sein, abstrakte Konzepte zumindest anfassbarer zu machen.
So toll Brigids Materialien allerdings auch sein mögen, für meinen Matheunterricht sind sie nicht geeignet, weil sie auf Englisch sind und weil bei ihr teilweise die Notationen andere sind, als ich sie benötige. Also: selbst machen. Sie bietet den Doodle Note Club an, eine Website, bei der man mit einigen (englischsprachigen) Videos einerseits lernt, derartige Doodle Notes selbst zu machen, andererseits Templates und Grafiken bekommt. Ihre Erklärungen und Materialien finde ich sehr gut, und mir persönlich war es die $60 wert.
In vielen ihrer Doodle Notes spielen ausmalbare Schriften eine wichtige Rolle. In diesen Schriften werden Schlüsselbegriffe gedruckt, damit die Schüler dann gerade diese Begriffe ausmalen können. Für den restlichen Text verwende ich eine andere Schriftart, die möglichst klar sein sollte (am liebsten mag ich da Open Sans und Futura). Wenn ihr zu viele verschiedene Schriftarten nutzt oder als zweite Schriftart eine zu verschnörkelte, wirken die ausmalbaren Schriften einerseits nicht mehr, andererseits wird das Arbeitsblatt schnell unübersichtlich.
Hier findet ihr eine Liste von ausmalbaren Fonts, die ich gerne benutze. Diese Schriftarten haben alle den Vorteil, dass sie Umlaute enthalten. Die beiden mit Pfeil gekennzeichneten Schriftarten sind mein Favoriten, weil sie Teil einer größeren Schriftfamilie sind – es gibt sie auch in ausgefüllt und in weiteren Varianten. (Der Pfeil ist aus der Schriftart KG Arrows.)
Hier könnt ihr die Schriftarten herunterladen: Cartoon 2 US / Denne Shuffle Euro Hollow / DK Cool Daddy Outline / KG Summer Sunshine / KG Party on the Rooftop / Mystery Mobile / Sketch Match / Sugarpunch Demo.
Das oben gezeigte Arbeitsblatt zur schriftlichen Multiplikation und Division könnt ihr als .pdf und als .pptx herunterladen.
Nicole sagt:
Richtig, richtig toll.
Ich beginne die Tage mit der schriftlichen Multiplikation und das ist echt super.
Ich fand auch deinen Beitrag allgemein super informativ – das werde ich mal weiter verfolgen. Spannendes Thema.
Wenn du den Worksheet Crafter hast: da kann man die normale Druckschrift auch als Kontur einstellen 🙂
Summer Sunshine Shadows ist meine Lieblingsschrift und ich hab alles im Klassenraum mit der Schrift beschriftet 😀
Liebe Grüße^^
17. Februar 2018 — 17:45
Birgit Gymnasium Lachner sagt:
Geht das nicht auch bei LibreOffice?
26. Februar 2018 — 14:43